Grundschule Oberweser / Oberweser-Gieselwerder

Qualifizierter, handlungsorientierter Musikunterricht - Warum?

 

a)    „Musik trainiert das Gehirn. Wer musiziert, verändert die ‚komplexeste Materie des Universums’ überraschend schnell und dauerhaft.“

(Quelle: 2002, Studie der Hirnforscher Prof. Altenmüller und Prof. W. Singer)

Hirnforscher der Neurologischen Universität Heidelberg fanden heraus, dass die Nervenzellen des Gehirns bei aktiv Musizierenden doppelt so aktiv sind wie die der ‚Nicht-Musizierenden’. Weil rationale und motorische Elemente beim Musizieren gleichermaßen gefördert werden, entwickelt sich das Gehirn umfassender. Je intensiver die Musizierpraxis, desto stärker entwickelt sich die Verknüpfung beider Gehirnhälften miteinander. Auch werden Assoziationsregionen (das sog ‚Vorstellungsvermögen’) beim Musizieren stets aktiviert. Dies fördert wiederum das Abstraktionsvermögen sowie die Fähigkeit des logischen Denkens. Somit bietet die Musizierpraxis Gedächtnistraining auf höchstem Niveau.

 

b)    Musik (machen) hat einen erheblichen Einfluss auf

-       die Ausbildung sozialer Kompetenzen

-       die Persönlichkeitsbildung

(Quelle: 2009, Studie des Hirnforschers Prof. Ernst Pöppel und Musikwissenschaftlers Prof. Lorenz Welker an der Ludwig-Maximilians-Universität München)

Die vorliegende Studie hat ergeben, dass emotionale Botschaften (Gesichtsausdrücke - Mimik, Gestik / Sprachintonation) von aktiv Musizierenden sowohl intensiver als auch differenzierter wahrgenommen werden. Auch konnte eine höhere Beteiligung des Kleinhirns an Denkprozessen festgestellt werden, welches die Grundlage der menschlichen Identität bildet. Für das gemeinsame Musizieren innerhalb einer heterogenen  Lerngruppe bedeutet dies einerseits für jeden Einzelnen das Lernen von Rücksichtnahme, Toleranz und Hilfsbereitschaft, um am Ende gemeinsam ein gutes (Klang-)Produkt zu erzielen. Andererseits ist zugleich die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung gefordert:

-       „Was kann und möchte ich innerhalb der Gruppe leisten, um ein gutes (Klang-)Ergebnis zu erzielen?“

-       „Das sind meine Stärken und Schwächen: Wo bin ich Hilfe-Annehmender und Hilfe-Gebender?“

 

c)    Musik (machen) bietet eine fächerverbindende sowie fächerübergreifende Möglichkeit, Kinder u.a. in den Bereichen

-       sinnliche und räumliche Wahrnehmung

-       Motorik

-       Koordination

-       Kreativität

-       Ausdrucksvermögen

nachhaltig zu fördern.

Besonders in den ersten beiden Grundschuljahren ist das ganzheitliche Element in der Erziehung von entscheidender Bedeutung. Auch bei einem nach Fachbereichen aufgegliederten Lehrplan in der Grundschule darf nicht vergessen werden, dass ein Kind am Anfang seines Schullebens noch nicht in der Lage ist, von einem zum anderen Lernfach ‚umzuschalten’. Die Kinder sind in diesem Alter und noch weit darüber hinaus sehr stark emotional geprägt. Für sie sind Handeln, Erleben und (im wahrsten Sinne des Wortes) ‚Begreifen’ weitgehend eine Einheit. Durch das Ermöglichen unterschiedlicher Lernzugänge (Lernen mit ‚Kopf, Herz und Hand’) sowie den methodischen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung, zwischen Strukturierung und freiem Lernen, werden Lerninhalte erwiesenermaßen schneller und vor allem nachhaltiger erfasst. Die Rezeption und die Verarbeitung sowie die dauerhafte Speicherung des Gelernten werden intensiviert. Musik machen in all seinen Formen und Ausprägungen - im Musikunterricht wie auch fachunabhängig - dient dazu, das Kind in seiner Ganzheit anzusprechen und seinem natürlichen Drang nach Äußerung und Darstellung auf unterschiedlichen Ebenen nachzugeben.