Grundschule Oberweser / Oberweser-Gieselwerder

Bin ganz Ohr ...

 

2. „Bin ganz Ohr!“ - Förderung der auditiven Wahrnehmung

Kinder werden heute mit zunehmend vielfältigeren Reizen konfrontiert, sei es durch eine veränderte Freizeitgestaltung (‚Termindichte’, spielzeugüberladene Kinderzimmer, zunehmender Medienkonsum) sowie durch erhöhte schulische Leistungsanforderungen. Die Konzentration und das Zuhören-Können leiden nicht selten unter diesen Bedingungen. Die Musik in all ihrer Vielfalt bietet hier unendliche Möglichkeiten, Kinder sogar fast unmerklich zur Ruhe zu bringen, sie zum genauen Hinhören zu motivieren, das ‚Lauschen’ als attraktives Erlebnis erfahren zu können. Sowohl passives Hören bei meditationsähnlichen Unterrichtsphasen als auch aktives Hören, bei dem Gehörtes in Bewegung umgesetzt wird, bieten eine Sensibilisierung, Aktivierung und Förderung der auditiven Wahrnehmung gleichermaßen. Hierbei wird nicht nur das Zuhören als Tätigkeit an sich geübt, sondern ebenso das Urteils- und Unterscheidungsvermögen der Kinder fortlaufend entwickelt und verbessert. Sie lernen, durch das Hören von Musik über Musik zu sprechen. Dies gilt selbstverständlich auch fachübergreifend für andere Lerninhalte. Auch führt der Weg des Imitationslernens immer vom passiven Hören zum aktiven Musizieren.

Somit ist das Musikhören ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum intensiven Lernen - nicht nur im Musikunterricht. Die Integration dieses Bausteins in den Unterrichtsalltag sowie in den Musikunterricht ist sehr facettenreich:

 

Schulinterne Umsetzung

Musikhören erfreut sich bei Kindern größter Beliebtheit. Dieses Phänomen machen wir uns im Unterrichtsalltag zunutze, indem sowohl moderne als auch klassische Musik gleichermaßen genutzt wird, die Kinder zum genauen Hinhören zu motivieren, sie durch bestimmte Musik entspannt und ruhig werden zu lassen, ihre eigene Fantasie beim Lauschen anzuregen oder aber das ‚Gehörte in Gefühltes’ mit ihrem Körper auszudrücken. Dies geschieht in unterschiedlichen Fächern auf ganz unterschiedliche Art und Weise:

Im Musikunterricht geht es vornehmlich darum, zum einen musikalische Parameter (hoch-tief, schnell-langsam, laut-leise, traurig-fröhlich…) durch das Musikhören für die Kinder erfahrbar zu machen, zum anderen Formen und Gliederungen in der Musik erkennen und benennen zu können. Hierbei spielt in unserem Unterrichtskonzept das ‚Malen zur Musik’ eine tragende Rolle. Durch freies, assoziatives Malen, an das die Kinder behutsam herangeführt werden, finden sie eine Ausdrucksmöglichkeit für das, was sie hören und zugleich eine selbst gestaltete ‚Anleitung’, über das Gehörte, also über Musik und wie sie klingt, zu sprechen. Sie lernen, ihre individuellen Hörempfindungen künstlerisch und verbal zum Ausdruck zu bringen. Als weiterführende Kompetenz sind sie schließlich in der Lage, im Umkehrschluss eigene Gefühle und Gedanken musikalisch auszudrücken und für andere zu Gehör zu bringen.

Auch improvisatorische Bewegungsgestaltung zu unbekannten wie auch bekannten Musikstücken bietet eine ebenso geeignete Ausdrucksmöglichkeit für gehörte Klangerlebnisse (vgl. Inhaltsbereich ‚Musik & Bewegung’)

Im Deutschunterricht haben die Kinder durch die enge Verknüpfung von Musik und Sprache die Möglichkeit, erzählte Geschichten weiterzudenken, bei Fantasiereisen Erlebtes mündlich oder schriftlich wiederzugeben oder sich durch Klangerlebnisse zu ganz eigenen Geschichten inspirieren zu lassen.

Im Sportunterricht ist die Fähigkeit zur auditiven Wahrnehmung schon auf Grund der räumlichen Gegebenheiten unerlässlich. Hier hat das Musikhören nicht nur eine Signalfunktion in diversen Kleinen Spielen. Auch der notwendige Wechsel von Spannung und Entspannung in den Unterrichtsphasen wird durch bewusst unterschiedlich verwendete Musikstücke - von Michael Jackson bis Robert Schumann - von unseren Lehrkräften maßgeblich unterstützt.

Zudem wird fächerunterliegend - also für jedes Fach nutzbringend - eine Vielzahl an Möglichkeiten von allen Lehrkräften genutzt, das Hören von Musik oder auch von selbst produzierten Klängen und Geräuschen durch diverse Spiele als Methodenwechsel zu integrieren.