Grundschule Oberweser / Oberweser-Gieselwerder

Ich singe, also bin ich ...

 

4.    „Ich singe, also bin ich.“ - Die Stimme als körpereigenes Instrument

„Singen bringt für alle stimmlichen Funktionen Gewinn, erarbeitet Reserven für die Sprechstimmqualität, übt Stimmgeschick und Sprachgeschick, dynamisiert und trainiert in jedem Lebensalter“ (Gertraud Petermann, Stimmbildnerin).

Somit werden durch das Singen auch die Sprechstimme und die Fähigkeit zur Kommunikation trainiert. Das Singen kann also als wesentliches Mittel der Stimmerziehung betrachtet werden. Jedoch ist die Stimme des Menschen nicht nur ein wichtiges Mittel zur Kommunikation, sie ist auch Barometer für alles, was sich in einem Menschen abspielt - ein Spiegel seines Selbst. Ein Großteil der Information, die wir aus der Rede eines Gesprächspartners ziehen, betrifft demnach nicht den Inhalt des Gesagten, sondern die Art, wie er oder sie es sagt, den Stimmklang, die Sprachmelodie (à Intonation), Tempo und Rhythmus des Sprechens. Eine Tatsache, die wie selbstverständlich von uns angenommen wird ohne dabei zu berücksichtigen, dass diese naturgegebene Fähigkeit durch die zunehmende Nutzung von Medien immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird. Dementsprechend kann und sollte das Singen lernen im Sinne einer methodisch gut durchdachten Stimmbildung und Sprecherziehung neben einem harmonischen Klangergebnis (und auch Klangerlebnis!) einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung leisten. Über die Auswirkung des Singens auf die Entwicklung der Ausdrucks- und Intonationsfähigkeit hinaus ist auch die Bedeutung für die sprachliche Entwicklung im Hinblick auf die Artikulationsfähigkeit nicht von der Hand zu weisen: Im Gesang wird durch die Tonsilben bewusster und deutlicher artikuliert als beim Sprechen, so dass Kinder hier die Lautsprache besser abnehmen können und zugleich ein Bewusstsein für die Silbenstruktur der Sprache entwickeln. Ebenso wird eine gewisse Sprachbewusstheit durch den individuellen Sprachrhythmus eines Liedes angeregt: Hier müssen sich die Kinder im Tempo diesem Sprachrhythmus anpassen, bei der gesprochenen Sprache hingegen ist das Sprechtempo häufig deutlich schneller, so dass einzelne Wörter wie auch Satz- und Sinnzusammenhänge beim Singen bewusster wahrgenommen werden.

Welche Möglichkeiten unseren Kindern geboten werden, ihre Stimme bewusst und auch unbewusst zu schulen, soll im Folgenden erläutert werden:

 

Schulinterne Umsetzung:

Auch in diesem Inhaltsbereich spielt der fächerverbindende Aspekt eine bedeutende Rolle: Zum einen werden passende Lieder thematisch in eine entsprechende Unterrichtseinheit eingebettet, um bestimmte Lerninhalte durch das Singen zu vertiefen, zum anderen werden Liedtexte und -rhythmen genutzt, um oben genannte Aspekte des Deutschunterrichts zu fördern und weiterzuentwickeln.

Auch hier geht es um das Lernen beim ‚Tun’. Das Singen selbst dient als Basis für den Erwerb spezifischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Folgendes Konzept findet sowohl im Musikunterricht als auch in der wöchentlich angebotenen Chor-AG „Sim sala sing - zauberhafte Kinderstimmen“ Anwendung:

Musik Singen 574